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Maximal "blödes" 1:2 zum Auftakt!

Dass die neu fusionierte SG Scharmbeck/Pattensen/Ashausen nicht an zwei Wochenenden hintereinander in Luhdorf verlieren wollte, war anzunehmen. Dass es dafür Unterstützung von der eigenen Bezirksligamannschaft geben würde, die bereits am Freitag spielte, war ebenfalls klar. Natürlich weiß man dann nie, wer da kommt und kann sich dementsprechend nicht darauf einstellen. Daher wünscht man sich gerade zu Saisonbeginn, wo die Festspielregel noch einiges zulässt, möglichst keine Spiele gegen die sogenannten Reserveteams. Andererseits war auch die eigene Personalsituation gut. Mit Marius Koch und Hendrik Arndt fehlten lediglich zwei Stammkräfte der letzte Jahre. Dafür gaben die jungen Neuzugänge Cedric Schulenburg und Mika Pätzel ihre (guten) Pflichtspieldebüts im Herrenbereich. Man rechnete sich in Luhdorf also gegen den hochgehandelten Aufstiegsaspiranten auch gute Chancen auf drei Punkte aus ... egal wer auf der anderen Seite im Kader stehen sollte.

 

Natürlich gab es tatsächlich die besagten Verstärkungen für die Gäste ... doch unabhängig davon machte es sich die Luhdorfer gleich zu Beginn in erster Linie mal selbst schwer. Denn nach nur einer Minute führten zwei relativ unbedrängte Fehler im eigenen Ballbesitz zum 0:1-Rückstand. "Blöder" konnte die Saison kaum beginnen. Doch die Weiß-Blauen zeigten sich recht unbeeindruckt und mussten schon im Gegenzug den Ausgleich setzen, als Henri Manewald frei durch war und knapp vergab. Zu dieser Szene gab es im weiteren Verlauf des Spiels dann ein zigfaches Dejá vu. Es war geradezu unfassbar wie fahrlässig die jungen MTVler mit den eigenen Großchancen umgingen. Positiv kann man bemerken, dass die MTVler dem Grunde nach ein prima Spiel hinlegten und bis vor dem Tor zu überzeugen wussten ... doch es fehlte die "Belohnung". Egal ob Marc-A. Böhme, Janning Dreusicke, Leo Clauer, Sascha Krause oder eben Manewald. Sie alle brachten klare Chancen und/oder aussichtsreiche Abschlussgelegenheiten nicht im Scharmbecker Kasten unter. Auch die Defensive schaltete sich in Person von Jannik Pahl und Jannis Jobmann gut ein und musste gleichzeitig ständig "auf der Hut" sein, dass nicht ein Konter zum 0:2 einschlägt. So streifte beispielsweise ein Freistoß der Gäste den Außenpfosten.

 

In der Pause gab es insgesamt wenig Anlass, etwas zu ändern. Denn es stimmte eigentlich nur das Ergebnis nicht zum Spiel. Da Serhat Ataykaya aber gelbverwarnt war und dies aufgrund des Konterspiels der Gäste ein unnötiges Risiko schien, kam der nicht vorbelastete Luis Hessenmöller frisch in die Partie. Am Verlauf änderte sich rein gar nichts. Nur, dass die Großchancen für den Ausgleich eher noch zunahmen. Höhepunkt war ein klasse Spielzug, den Sven Netzlaff perfekt in die Gefahrenzone brachte. Der Ball lief ideal durch und konnte zwei Meter vor dem Tor am zweiten Pfosten mit etwas "Schmackes" vermeintlich leicht verwandelt werden. Normalerweise eine "Kleinigkeit" für Manewald ... das 1:1 war schon gebongt ... doch wie auch dieser Ball nicht im Netz landen konnte bleibt ein Rätsel. Zwischendurch musste auch Niklas Rudolph bei Gegenstößen sein Team mit zwei Paraden im Spiel halten. Und dann, endlich, holten sich die Höllenberger den verdienten Ausgleich. In unübersichtlicher Strafraumaktion wurde Pätzel am Abschluss gehindert und es gab Elfmeter, den Kapitän Clauer zum 1:1 abschoss (75.). Es entspricht nicht dem eigenen Anspruch und Charakter, nun das Remis mitzunehmen (was im nachhinein wohl besser gewesen wäre). Also drängten die MTVler mit der Einwechslung von Joshua Weseloh weiter auf den Heimsieg. Durchaus aussichtsreich. Aber auch immer mit der Gefahr eines Konters.

 

Und so passte es zu diesem Tag, dass in der Nachspielzeit tatsächlich noch ein Gästestürmer loszog und zum spätest möglichen Knock-Out einschob. Bei aller Selbstkritik an der eigenen Chancenauswertung darf auch dieses Gegentor zu diesem Zeitpunkt nicht fallen. Ein energisches und rechtzeitiges "Halten" wäre legitim gewesen. Auch unter der Gefahr einer Karte gleich welcher Farbe. Ein "Versäumnis", dass nun mit dem bitteren 1:2 bestraft wurde. Aber kein Vorwurf. Es spricht für die Spieler, dass man überzeugt war, es mit fairen Mitteln zu verhindern und abzulaufen, was schließlich misslang. Vielleicht fehlten am Ende etwas die Erfahrungen. Vielleicht auch die Ideen und ständige Torgefahr von Koch oder die unaufgeregte Art der Spielgestaltung von Arndt. Vielleicht kam die Auswechslung von Ataykaya zu früh oder vielleicht hätte Marvin Neven von der Bank noch den Punkt gesetzt ... im Nachhinein sind solche Konjunktive immer eine Überlegung. Aber letztendlich auch reine Spekulationen und/oder Ausreden. Fakt ist, dass die Mannschaft auf dem Platz insgesamt ein prima Spiel absolviert, aber sich nicht dafür belohnt hat, was eine maximal "blöde" Auftaktniederlage bedeutet. Gut ist: Schon am kommenden Mittwoch kann man es besser machen! Also los!