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Futsalmeisterschaft: Besser, aber noch nicht toll. Platz 5!

Wie am letzten Jahr bildete auch diesmal die offizielle Futsalmeisterschaft des nfv-Kreis Harburg für unsere "Erste/U23" den Abschluss der diesjährigen Hallenturniere. Das Abschneiden im letzten Jahr war mit dem Ausscheiden im Viertelfinale enttäuschend. Zumal man keinen Sieg verbuchen konnte. Mindestens das sollte in 2024 natürlich anders werden. Erstrecht nach dem herausragenden Gewinn des Stadtpokals. Könnte man diesen Rückenwind mitnehmen oder war die Luft dadurch raus? Die Wahrheit lag irgendwo dazwischen. Denn der Kader wollte es schon wissen und bemühte sich redlich. So reiste man frühzeitig an, der 10er-Kader war gut besetzt und man fand vom Ergebnis im Auftaktspiel auch gut ins Turnier. Umgekehrt gab es zu Beginn aber auch einige große Ernüchterungen. Insbesondere die Stimmung in der Halle war mit dem Stadtpokalauftritt oder auch dem Turnier in Neetze nicht zu vergleichen und fühlte sich dagegen etwas nach "Friedhof" an. Das spiegelte auch die Besetzung einiger Teams wider, die sichtlich nicht mit der "Ersten Elf" antraten. Außerdem hatten die Veranstalter auch noch den Modus verändert. Es wurde nicht - wie sonst - in zwei Hallen gespielt. Dadurch entstanden viel zu lange Spielpausen. Außerdem wurde auf die interessanten Spiele eines Viertelfinales in Form einer KO-Phase verzichtet. Schade.

 

Irgendwie kann man also das Turniergefühl beim MTV-Team vor dem ersten Match so beschreiben: "Bereitschaft ja. Begeisterung nein".  Personell fehlten gegenüber dem Stadtpokalkader Marc-André Böhme, Marius Koch und Henri Manewald. Schon gewichtige Ausfälle. Insbesondere weil damit die rechte Seite stark betroffen war. Zur guten Nachricht gehörte, dass erstmals nach langer Verletzungspause der Einsatz von Cedric Schulenburg schmerz- und gefahrlos möglich war. Natürlich komplett ohne Spielpraxis. Dennoch war das "Welcome back" eine schöne Sache. Der MTV-Kader kam auch gut ins erste Match und ging sofort mit 1:0 in Führung. Joshua Weseloh drückte die Vorarbeit von Janning Dreusicke über die Linie. Doch ab Mitte der 14 Minuten Spielzeit brach es ab. Wechselfehler und andere Aspekte wirkten schlecht auf den Spielfluss und prompt setzte es durch mehrfachen "Tiefschlaf" den Ausgleich. Auf Vorarbeit von Sascha Krause staubte Schulenburg den 2:1-Siegtreffer ab. Danach blieb die Defensive um Serhat Ataykaya schadlos. Allerdings war der Bezirksligist MTV Egestorf sichtlich nicht mit seiner Bestbesetzung angetreten, sodass dieser Auftaktsieg im Stellenwert nicht überhöht werden durfte.

 

Der Buchholzer FC hatte dagegen erfreulicherweise einen spielstarken Futsal-Kader dabei und die Begegnung mit den Höllenbergern machte Spaß. Leo Clauer legte Sammy Boel einen Treffer schön vor. 1:0. Allerdings war der Ausgleichstreffer des BFC ebenso fein und technisch prima herausgespielt. Beim 1:1 blieb es, obwohl es hin und her ging und beide Teams den Siegtreffer erzielen konnten. Parallel sorgte ein teilweise überaus erstaunliches Spielglück des VfL Maschen dafür, dass im nächsten Match selbst ein Unentschieden zum Weiterkommen der Luhdorfer kaum noch reichen konnte. Das war sicher ein bedeutender taktischer Nachteil für die Arndt/Hänel-Crew, denn das VfL-Team hatte sich eine im Futsal ungewöhnlich defensive Ausrichtung verpasst und konnte nun auch die Blau-Weißen kommen lassen. Trotz mächtiger Überlegenheit brachten die MTVler leider den Ball nicht zählbar im Tor unter. Gegen Ende musste man immer weiter öffnen und Maschen kam mit einer der wenigen Überquerungen der Mittellinie zum schmeichelhaften 1:0-Erfolg. "Gut verteidigt!" muss man allerdings attestieren. Das Halbfinale war weg und es blieb, sich im abschließenden Spiel gegen den neu gegründeten Winsener FC anständig aus dem Turnier zu verabschieden. Das gelang mit einem 2:1-Sieg. In den Augen der eigenen Ansprüchen war das aber nicht uneingeschränkt gut, denn der größte Kritikpunkt war das vielfache Vergeben größter Chancen.

 

Direkt nach Anpfiff zielte Sven Netzlaff d´rüber, Hendrik Arndt scheiterte am Keeper, Dreusicke jagte eine perfekte Eckballvariante vorbei und so weiter und so fort. Immerhin traf Weseloh auf Vorarbeit von Boel zum 1:0 und Clauer erhöhte durch einen direkten Freistoß auf 2:0. Das konnte aber die Unzufriedenheit über die eigene Chancenverwertung nicht so recht kompensieren. Und dann kam noch ein spätes Gegentor für Keeper Niklas Rudolph dazu. Das kann man insgesamt sicher überzeugender spielen. Und so blieb am Ende irgendwie ein ratloses Fazit: Auf jeden Fall war es sportlich besser als im Vorjahr und insgesamt ein ordentlicher Auftritt. Trotzdem blieb bei allen das Gefühl, dass mehr möglich war. Viel mehr. Es stellte sich aber auch die Frage der "lauen" Stimmung sowie des Stellenwertes dieser Meisterschaft überhaupt. Denn viele im MTV-Kader spielen wirklich gerne Futsal und hatten darin in der Jugend große Erfolge und tolle Turniere sogar bis hin zur phänomenalen Niedersachsenmannschaft. In Hittfeld mochte dagegen so gar keine Stimmung aufkommen. Die Resonanz der Vereine bleibt leider "überschaubar" bzw. nimmt scheinbar sogar weiter ab, wenn augenscheinlich nicht mehr die bestmöglichen Teams geschickt werden. Dazu organisatorisch die langen Pausen und der Verzicht auf interessante KO-Spiele. Erstmals stellten daher nun auch die MTV-Kicker die erneute Teilnahme im kommenden Jahr vorsichtig in Frage. Das ist schade. Denn Futsal macht Spaß und ist attraktiv, wenn ... . Vielleicht wäre es gut, wenn der nfv dazu (neue) Ideen entwickelt, die die Zugkraft dieser Meisterschaft (wieder) erhöhen kann.