Wirklich "Spaß" am Fußball mochte nach Ankunft zum Auswärtsspiel nicht aufkommen. Das Wetter war zwar etwas windig aber dennoch einigermaßen angenehm ... ABER für den Zustand der Spielfläche am Appenstedter Weg galt das in keinster Weise. Kein Vorwurf an die Gastgeber. Diese haben wenig Einfluss auf die Platzpflege der öffentlichen Hand und fanden den Zustand des eigenen "Geläufs" selbst nicht lustig. Letztendlich mussten beide damit klar kommen. Die Luhdorfer Kicker bekamen daher noch vor dem Aufwärmen den Hinweis. "Wenn man es sich nicht noch zusätzlichen schwer machen will, dann gilt jetzt ... bloß nichts anmerken oder sich gar frustrieren lassen," so Coach Thorsten Hänel. Die vorher besprochene Spielausrichtung war natürlich trotzdem zum großen Teil obsolet. Jetzt galt es, zu improvisieren und sich auf die Bedingungen einzulassen. Nicht einfach. Denn selbst bei guten Platzverhältnissen ist der Kreisligaabsteiger ein gefährlicher Gegner. Dazu kommt, dass es der Spielplan vorsieht, dass die MTVler aktuell ständig gegen direkte Verfolger anzutreten haben und sich diese "vom Leib" halten müssen, während das Führungsduo gegen Teams der unteren Tabellenregionen spielt und erwartungsgemäß laufend punktet. Mit Blick "nach vorne" UND "nach hinten" würde daher für die Höllenberger jeder Punktverlust in Meckelfeld doppelt schwer wiegen.
Die Luhdorfer rotierten in der Startaufstellung wieder etwas. Für technisch fähige Kicker waren die Platzbedingungen wenig förderlich. Dagegen konnte die Wucht und Torgefahr im Strafraum von Joshua Weseloh durchaus gut zum Tragen kommen. Ebenso das Tempo von Henri Manewald, der zudem im Hinspiel (4:0) drei Tore erzielt hatte, was ja dann oft ein "gutes Omen" ist. Beide rückten also in die Startelf. Dahinter blieb es bei der Formation der vergangenen Woche. Insbesondere mit Blick auf eine gute Defensivabstimmung. Denn ein Rückstand würde sich bei diesen Platzverhältnissen besonders negativ auswirken. Ebenso würde sich für die MTVler ein langes 0:0 als ungünstige Konstellation erweisen. Eine eigene frühe Führung käme selten so gelegen wie heute. Und da zahlten sich die beiden eben genannten Personalien direkt aus. Aus einer stabilen Ordnung kamen die Gäste in der Anfangsphase gut ins Spiel. Insbesondere die linke Seite des TVM lies sich erfolgversprechend bespielen und es kam von dort zu ersten Torchancen. In der 15. Minute kam es zentral zu einer frühen Balleroberung und einem direktem Zuspiel zu Sascha Krause. Der hatte ausnahmsweise etwas Platz, konnte das Spielgerät kontrollieren und zog aus rund 25 Metern ab. Der TVM-Keeper konnte das "Flatterding" zwar noch glänzend parieren. Doch aus dem Hintergrund sprintete Manewald heran und drückte zum 1:0 ein (15.).
Nur vier Minuten später lief erneut ein Angriff, der zu einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld führte. Sven Netzlaff gab den Ball optimal herein, sodass der TVM-Torwart haarscharf nicht herankam. Dahinter war Weseloh eingelaufen und setzte sich im Kopfball wuchtig zum 2:0 durch (19.). Das war nun wirklich gut gelaufen und blieb auch noch eine Weile so. Erst nach etwa 30 Minuten kamen die Gastgeber besser ins Spiel und die MTVler verloren etwas die Kontrolle. Durch einen schlimmen Platzfehler versprang Cedric Schulenburg bei einer Abwehraktion der Ball und Robin Hoffmann bewahrte die Luhdorfer mit einer Parade vor dem Anschlusstreffer. Überhaupt rückten nun Hoffmann und der umsichtige Serhat Ataykaya mehr in den Fokus. Auch weil Hendrik Arndt der intensiven Laufarbeit der ersten Spielphase sichtlich Tribut zollen musste und zudem eigene Angriffe jetzt zu schnell zurück kamen. Dennoch retteten sich die Luhdorfer schadlos in die Halbzeit. Auf dem langen Weg in die Kabine entschieden sich die MTV-Trainer für eine - angesichts des Spielstands - überraschend offensive System- und Personalumstellung. Eher so als läge das Team zurück. Zwar kam mit Luis Wedemeier für Arndt ein Innenverteidiger ins Spiel. Dafür rückte Leo Clauer weiter vor und Netzlaff sowie der starke Jannik Pahl ins Mittelfeld nach. Für Weseloh und Krause kamen mit Marc-André Böhme und Marius Koch zusätzlich zwei flinke Stürmer.
"Damit es hier nicht noch zu einem ´Glücksspiel´ kommt, wollten wir den Ball möglichst lange und möglichst weit weg von den unberechenbar unebenen Zonen in und vor unserer Abwehr halten," erläuterte Coach Michael Arndt das Vorhaben, um dem TVM einen Anschlusstreffer so schwierig wie möglich zu machen. Je besser der Spielaufbau der Gastgeber verhindert wird desto leichter würde es sein. Also möglichst oft Überzahl in der Hälfte der Gastgeber schaffen und allenfalls lange Bälle zulassen. Die sind dann hinten besser zu klären. Bloß nichts flach "durchhoppeln" lassen. Schnell zeigte sich, dass dieses Konzept aufgehen würde. Den Gästen gelang es, dass Spiel zu kontrollieren und kaum Aktionen des TVM zuzulassen. In der 60. Minute kam dann noch Sammy Bohl für den fleißigen Janning Dreusicke und später noch Lennard Gevers für Pahl. Die Führung wurde diszipliniert, engagiert und aktiv "verwaltet". Nicht schön. Aber richtig. Die MTVler bemühten sich zwar trotzdem noch um eigene Offensivaktionen aber meistens versprang der Ball oder es dauerte einfach zu lange, bis das Spielgerät zur Weiterverarbeitung geeignet am Fuß lag. Das betraf selbst ausgesprochen technisch versierte Spieler wie Koch oder Netzlaff. Daher, sorry an die Zuschauer ... ansehnlich war das Spiel nicht. Aber es wurden "humorlose" drei Punkte eingefahren! Manchmal muss das einfach mal reichen... .