Mit einem Heimsieg würde man gefühlt das Ergebnis vom letzten Wochenende in Stelle (1:1) kompensieren können. Denn drei Punkte gegen formstarke Elstorfer wären beileibe keine Selbstverständlichkeit. Seit 14 (!) Spielen waren die TSVler ungeschlagen und hatten auch gegen das Spitzenduo gepunktet. Mit den irgendwie schüchternen Leistungen der letzten beide Spiele würden die MTVler sicher nicht bestehen können. Also justierten Spieler und Trainer nach. Am Samstag gab es passend einen lang geplanten gemeinsamen Besuch bei den Basketballern der Hamburg Towers. Das dokumentierte ideal, warum das Team seit nun bald drei Jahren den gemeinsamen Fußballweg geht: Natürlich wäre ein Aufstieg in die Kreisliga schön ... aber im Vordergrund steht die Freude und der Spaß am gemeinsamen Spiel. Die Spielklasse war da von Beginn an eher zweitrangig. Warum also jetzt verkrampfen? Die Trainer betonten am Freitag und vor dem Spiel vielmehr nochmal die gemeinsame Linie und Stärken. Und kurz vor dem Anpfiff gab es passend dazu noch einen Videozusammenschnitt der schönsten gemeinsamen Momente der letzten drei Jahre "auf´s Handy". Dank der tollen Qualität der Bilder unserer "Foto-Feen" war die Botschaft klar!
Zudem unterbrach Cedric Schulenburg extra seinen Urlaub und kam nur für das Spiel mit dem PKW aus Dänemark angereist. Mehr Symbol für Teamgeist geht nicht. Zumal mit Marius Koch, Henri Manewald, Joshua Weseloh und Jannis Jobmann schon noch erhebliche Ausfälle bestanden. Auch Marc-André Böhme war mit der Schultereckgelenksprellung vom Stelle-Spiel nur bedingt einsatzfähig. Aufstellung und Ausrichtung der Trainer sollte zusätzliche Zeichen setzen. Sven Netzlaff rückte ins Mittelfeld vor und sollte zusammen mit Hendrik Arndt eine ball- und passsichere Schaltzentrale bilden. Testweise hatte das schon gegen Over sowie in der Vorbereitung funktioniert. Es war also zwar überraschend, fiel aber auch nicht ganz "vom Himmel". Lennard Gevers übernahm den Posten von Netzlaff in der Abwehrlinie. Diese agierte unter der Regie von Serhat Ataykaya höher als gewöhnlich und sollte den Spielaufbau zudem variabel gestalten. Es brauchte etwas Zeit, bis die Abstimmungen passten und das erklärte auch eine erste Großchance der Gäste. Da hatte man einen nachrückenden Spieler bei einem Halbfeldfreistoß völlig aus den Augen verloren. Doch Keeper Niklas Rudolph parierte aus kürzester Distanz heftig. Aber sein Gegenüber machte es ihm nach und entschärfte mit zwei Glanzparaden die Großchancen von Leo Clauer. Beide Mannschaften war gut im Spiel und lieferten sich einen mutigen Schlagabtausch bei dem nur die Torhüter Zählbares verhinderten.
So auch bei der wohl spielentscheidenden Szene: Quasi mit dem Pausenpfiff rutschte ein lange Ball durch und beim anschließenden Zweikampf fädelte der TSV-Stürmer geschickt ein. Strafstoß. Klar. Der Top-Stürmer der Gäste trat an, zielte hart, flach und platziert. Das ist normalerweise immer ein Tor ... doch ... unglaublich ... "Nikki" Rudolph kratzte das Ding raus, hechtete hinterher, hat den Ball sicher ... und wird dann auf dem Boden mit voller Wucht von einem heransprintenden TSVler attackiert, getroffen und bleibt verletzt liegen. Schon wieder! Erst im Oktober war Robin Hoffmann ähnlich übel angegangen und erwischt worden. Nasenbruch. Was ist da los? "Früher" sprangen die Stürmer d´rüber! So geht das nicht. Die "Medizinische Abteilung" plus Torwart-Coach Gerald Jobmann waren verständlicherweise so aufgebracht, dass der Schiri zu "Rot" griff. Allerdings nicht für den Spieler, der mit "Gelb" weiterspielen durfte, sondern dem "MTV-Medizinmann". Über diesen Maßstab darf schon gestritten werden. Klar gesagt sei aber, dass es die einzige unschöne Szene des Spiels war und beide Teams ansonsten gut und fair agierten. Dennoch war für Rudolph die Partie verletzungsbedingt zu Ende. Immerhin hatte er aber ja noch den Rückstand verhindert. Das MTV-Team konnte sich in der Pause also sammeln und sich auf die neue Situation gut einstellen und einschwören. Denn nun ging Youngster Malte Engel "kalt" in den Kasten und brauchte die bestmögliche Unterstützung der Vorderleute.
Tatsächlich war die Arndt/Hänel-Elf jetzt voll da. Alle elf Spieler machten den jeweiligen Job! Defensiv ließ man keine Gästechancen zu. In der Zentrale hatte das neue Mittelfeldtandem nahezu eine 100%-Ballsicherungsquote und verteilte zumeist klug. Also wurde es jetzt auch nach vorne effektiv. Vor der Pause noch etwas "Flügellahm" drehten dort nun Janning Dreusicke und Sammy Boel sichtbar auf. Gerade über links schob der immer stärker werdende Jannik Pahl an. Von dort nahm Clauer einen Pass von Dreusicke auf und nagelte die Kugel scharf und flach ins Eck (58.). Verdienter Lohn. 1:0. Routinier Sascha Krause malochte in vorderster Front unermüdlich und hatte genau wie Boel und Clauer das 2:0 "im Köcher". Doch der Landesliga erfahrene Keeper, Pascal Wölk, hielt die Gäste mit glänzenden Paraden im Spiel. Bis ein Musterspielzug zu einem Mustertreffer und zum 2:0 führte (68.). Unzählige Male hatte der Jahrgang 2000 diesen Treffer schon in der Jugend vorgeführt und auch im Herrenbereich gehört er regelmäßig ins Repertoire. Als der Spielzug erstmal lief, war er für die Gäste nicht mehr zu stoppen. Alle Laufwege passten, Dreusicke entschied sich richtig und Clauer kickte ein. 2:0 (68.). Vorentscheidung? Leider nicht. Luis Wedemeier und Marc-André Böhme kamen zum Absichern und zum Kontern. Clauer scheiterte an der Latte. Und in der 88. Minute verkürzte Elstorf doch noch sehenswert zum 2:1. Nun also nochmal zittern. Doch mit etwas "Glück und Geschick" brachten die Höllenberger den "Dreier" nach Hause. Verdient und auch in der Art und Weise überzeugend gegen sehr starke Gäste!