Die erste Pokalrunde gehörte für das Trainerteam noch zur Vorbereitungsphase. Sozusagen als letzter Test unter Wettkampfbedingungen vor dem Saisonstart. Natürlich will man die Generalprobe zwar gewinnen und weiterkommen. Aber eben auch noch einige Aspekte ausprobieren und an der Spielanlage feilen. Gerade weil mit Kapitän Leo Clauer, Keeper Niklas Rudolph, Abwehrchef Serhat Ataykaya oder auch Janning Dreusicke und Sammy Boel noch Spieler fehlten, mit denen man in den kommenden Wochen sicher wieder fix rechnen kann. Umso wichtiger, dass andere MTVler die Verantwortung übernehmen, man trotzdem die eigene Linie findet und sich idealerweise auch durchsetzt. Gerade bei den hohen und feuchten Temperaturen setzte die Startaufstellung die eigene Marschroute dann auch weitgehend überzeugend um. Das Team war sichtlich um Geduld, um Spielkontrolle und um gute Ballbesitzpassagen bemüht, aus denen aussichtsreiche Angriffe gestartet wurden. Gegen den Ball stand die Defensivabteilung gut und ließ aus dem Spiel von Beginn kaum etwas zu. Auch die Gastgeber fanden einen konzentrierten Start, sodass Torchancen zunächst rar gesät waren.
Wirklich gefährlich wurde es für die Höllenberger nur als man zweimal die Gastgeber durch Fehler im Spielaufbau förmlich zum Abschluss einlud. Im eigenen Angriff fehlte dagegen mehrfach nur der "letzte Pass", um Torgelegenheiten wirklich zwingend zu machen. Aber in der 40. Minuten gelang auch das. Eine schöne Gemeinschaftsproduktion. Lennard Gevers verteidigte hoch und mutig und leitete die Balleroberung auf Henri Manewald weiter. Dessen Geschwindigkeit war in dem Moment nicht mehr zu verteidigen und seine gute Hereingabe fand Marc-André Böhme, der mit viel Tempo in den Strafraum kam. Mit dem Absatz brachte er den Ball sehenswert Richtung Tor, der allerdings knapp am zweiten Pfosten vorbeigegangen wäre. Aber da kam aus dem Rückraum noch Marius Koch herangerauscht und kickte die Kugel über die Linie. 1:0 (40.). Geduld und Spielanlage hatten sich ausgezahlt und eine Führung zur Pause war prima. Doch daraus wurde nichts. Denn nach einer Ecke versuchten die MTVler den bereits abgefangenen Ball unter Druck mit spielerischen Mitteln zu klären. Hier wäre es kurz vor der Pause durchaus in Ordnung gewesen, die "Pille" einfach mal rauszuknallen. Stattdessen nutzte SaGa den Ballverlust konsequent mit einem schönen Schlenzer zum Ausgleich. Ärgerlich, weil ... Führung förmlich hergeschenkt.
Trotzdem war man zur Pause mit der eigenen Leistung durchaus einverstanden. Insgesamt bestand auf dem Platz ein gutes Gefühl in punkto Spielverständnis und Gesamteindruck. Das sah man von Außen auch so. Man diskutierte lediglich noch ein paar Optimierungen und wollte zudem an der Kommunikation arbeiten und ... natürlich auch an einer möglichst schnellen erneuten Führung. Die gelang dann sogar früher als angenommen. Nämlich direkt mit dem Anstoß. Die Gastgeber revanchierten sich für das "Geschenk" vor der Pause und legten nun ihrerseits einen Treffer vor. Zunächst veralberte man die Höllenberger noch bei der Ausführung des Anstoßes. Doch das ging nach hinten los und die anschließende Eröffnung misslang völlig. Schlitzohr Sascha Krause muss es geahnt haben. Er spekulierte, fing die Kugel ab und versenkte mit links eiskalt. So einen Treffer erzielt eben wohl nur der MTV-Routinier ... und es stand 2:1 (46.). Gut für die Luhdorfer, die sich nun etwas abwartender verhalten und den Ballbesitz ausspielen konnten. Eine Spielsituation, die gerade dem überzeugenden MTV-Mittelfeld-Duo Sven Netzlaff und Hendrik Arndt sehr entgegen kam. Beide agierten überaus ballsicher und bekamen zusehends mehr Raum, weil die SG mit fortschreitender Spielzeit weiter öffnete. Das führte zu aussichtsreichen Aktionen, um die Führung zu erhöhen.
Doch die Gäste waren Richtung Tor in der Folge zu nachlässig und verpassten mehrfach die Gelegenheiten, eine höhere Führung herzustellen. Manewald hatte es am klarsten auf dem Fuß als er aus halbrechter Position freistehend auf den Torwart zielte. Später legte er auf den eingewechselten Joshua Weseloh ab, der zum 3:1 einschob. Allerdings wurde er wegen Abseits zurückgepfiffen. Andere Aktionen wurden nicht gut genug ausgespielt. Und so blieben die Salzhäuser bis zum Ende im Spiel, sodass Cedric Schulenburg, Luis Hessenmöller und Jannik Pahl höllisch aufpassen mussten, dass nicht noch etwas durchrutschte. Später kam auch noch Luis Wedemeier dazu, um das Ergebnis abzusichern. Einmal schien trotzdem der Ausgleich möglich zu sein. Doch Robin Hoffmann parierte im direkten Duell hervorragend und hielt die Führung fest. Und mit dem letzten Angriff gelang der SG sogar noch ein weiterer gefährlicher Abschluss, der den Pfosten streifte. Doch statt Ausgleich und Elfmeterschießen konnte der sehr gute Schiedsrichter Hans-Marten Menk zum knappen 2:1-Erfolg der Höllenberger abpfeifen. Damit erspielt sich die Arndt/Hänel-Elf ein weiteres Pokalspiel und trifft im Achtelfinale am 07. August auswärts auf den TV Asendorf.