Viel schlimmer hätte der Saisonstart nicht laufen können. Von Beginn Stand das erste Heimspiel unter keinem guten Stern und endete schließlich als Alptraum. Als die Mannschaft wie immer frühzeitig für alle Vorbereitungen zum Treffpunkt erschien, lag der Sportplatz betulich im Sonnenlicht. Nette Blümchen, rekelnde Grashalme, keine störenden Linien oder spielbereite Tornetze. Nichts deutete für heute auf ein Fußballspiel hin. Die Erklärung: Es war zu einem Missverständnis gekommen. Torwartcoach Gerald Jobmann griff kurzerhand zur alten Kalkkarre und los ging´s. Es war noch Zeit und zum Anpfiff konnte man den Fußballplatz ordnungsgemäß erkennen. Für den idealen Rasenschnitt war es allerdings zu spät. "Zu spät" war dann auch das Stichwort für Foto-Fee Kirsten, die unerwartet im Verkehr steckte. Ebenfalls "zu spät" kam unsere MTV-Elf gegen den TSV Elstorf im Spiel an und lag früh 0:1 im Rückstand (8.). Die Kommunikation hatte nicht gut genug funktioniert und der Ballverlust im Spielaufbau wurde von den Gästen gut ausgespielt und effektiv eingeschoben. Was für ein besch... Start.
Doch dann gab es Lichtblicke. Die Höllenberger um Mittelfeldakteur Sven Netzfeld übernahmen das Kommando und fanden eine gute Linie. Der schnelle Ausgleich war logische Folge und gute Antwort. Sascha Krause erkannte eine Fehlerquelle der Gäste, schaffte eine hohe Balleroberung und legte schnell auf Leo Clauer auf. Bei dessen satten Abschluss unter die Latte passte alles und es stand 1:1 (11.). Anschließend errang die Heimelf klare Feldvorteile. Die Gäste beschränkten sich auf wenige Nadelstiche, die aber zweimal auch Torgefahr bedeuteten. Allgemein lag die größere Torgefahr in dieser Phase aber bei den Gastgebern. Mehrfach wurde es nur nicht stringent genug ausgespielt oder es scheiterte "am letzten Pass". Aber mindestens dreimal lag der Führungstreffer trotzdem klar in Luft. Marc-André Böhme kam bei einer Hereingabe nicht mehr gut genug über den Ball und später wurde die mutige und technisch saubere Direktabnahme von Hendrik Arndt aus 11 Metern nicht belohnt, sondern rauschte knapp vorbei. Schließlich wurde vor der Pause noch ein beherztes Dribbling von Böhme erst in letzter Sekunde gestoppt. Dennoch stimmte der 1:1 Halbzeitstand nun optimistisch und entsprechend kamen Schulenburg & Co. auch gut aus der Kabine.
Direkt nach Wiederanpfiff gab es erneut zwei hervorragende Einschussmöglichkeiten. Insbesondere Henri Manewald bekam auf die Hereingabe von Krause nur nicht mehr genug Abschlussdruck, sodass der Ball am langen Pfosten vorbeistrich. Die Gäste hatten sich nunmehr komplett und tief in der eigenen Hälfte und auf "lang Holz" eingerichtet. Gerade Abwehrrecke Serhat Ataykaya hatte damit allerhand zu tun. Doch die "langen Schläge" erwiesen sich dennoch gelegentlich als potenzielle Gefahr ... und sei es bloß aus purem Zufall. So auch in der 62. Minute. Da konnte die blöd versprungene Kugel einfach nicht weit genug geklärt werden und wurde vom nachrückenden Mittelfeld der Gäste gleich wieder Richtung Tor befördert. Ob dieser "Return" wirklich so geplant war... wer weiß... jedenfalls senkte sich das runde Leder hoch über Keeper Robin Hoffmann hinweg ins Luhdorfer Gehäuse. 1:2 (62.). Na gut. Genug Zeit. Mindestens erstmal für einen Ausgleich. Und oft genug haben MTV-Kicker wie Joshua Weseloh oder Marius Koch solche Spiele von der Bank gedreht. Also kamen beide jetzt auch zum Einsatz. Doch die anschließende "Aufholjagd" enttäuschte völlig. Vielmehr ... es kam gar keine Aufholjagd. Zwar hatten die MTVler die klare Feldhoheit. Es fehlte auch nicht an Einsatz oder Engagement. Aber vieles erschien ungewohnt kopflos. Aktionistische Einzelszenen gab es zuhauf. Aber kaum zielführendes Zusammenspiel und Spielfluss.
Die allgemeine Körperhaltung schien gehemmt und strahlte wenig Überzeugung aus. Aussichtsreiche Ansätze wurden nicht gut ausgespielt. Kein Freistoß, keine Ecke kam an die gewünschte Stelle. Flanken segelten in nicht abgesprochene Bereiche. Kurzum: Es lief nichts mehr! Daran änderte auch die Hereingabe von Luis Hessenmöller sowie des energischen Luis Wedemeier für das Mittelfeld wenig, da dieser gleich nach seiner Einwechslung zurück in die Innenverteidung beordert werden musste. Grund: Ataykaya war bei einem Konter der Gäste schwer am Knöchel getroffen worden und musste raus. Wenn überhaupt, dann strahlten Flügelaktionen von Jannik Pahl und Lennard Gevers noch Potenzial aus. Doch auch die verfehlten die Ziele und die Uhr lief runter. Dann erreichte der Tag seinen negativen Höhepunkt. Sportleralptraum. Clauer knickte ohne Fremdeinwirkung übel um und verletzte sich heftig am Sprunggelenk. Jannis Jobmann kam für die letzten Minuten. Doch die Partie war durch ... und verloren. Insgesamt gab es gegen Abend wenigstens noch zwei halbwegs gute Nachrichten: Bei Ataykaya war es zwar schmerzhaft aber die Knochen und Bänder blieben heile. Und die Verletzung von Kapitän Clauer stellte sich zumindest nicht als Bruch heraus. Allerdings auch mit den vorhandenen Schäden des Bandapparates wird es wohl einige Wochen dauern. Umso wichtiger ist, dass das Team nun Reaktionen zeigt, um diesen total gebrauchten Tag schnellstmöglich vergessen zu machen! Mittwoch geht es im Pokal weiter!