Mit einer "ekligen" Phase haben es aktuell die Fußballer unserer "Ersten" zu tun. Nachdem es rd. drei Jahre seit Gründung des Teams für unsere Youngster eigentlich immer nur "nach vorne" ging, erleben die MTV-Kicker sportlich gerade eine erste (Ergebnis-)Krise. Es will nicht viel gelingen. Das beginnt schon mit der unheimlichen Ausfall-Quote durch Krankheiten und Verletzungen und endete am Sonntag im Spiel gegen den Buchholzer FC damit, dass ein überlegenes und über rund 60 Minuten auch durchaus ansehnliches Spiel der MTVler trotz verdienter 1:0-Führung gegen Ende noch 1:2 verloren ging. Dieses Spiel darf niemals verloren werden, wenngleich sich die BFCler mit Beharrlichkeit und Engagement wacker im Spiel halten konnten und schließlich genau dafür belohnt wurden. Durchaus fußballtypisch, wenn der Gegner es versäumt, dass Spiel vorher zu entscheiden. Und eben genau das war den Höllenbergern nach der Führung nicht gelungen. Also lief ab der 66. Minute plötzlich eine Menge quer.
Es begann mit dem 1:1-Ausgleich (66.), der quasi "aus dem Nichts" kam und - so beschrieben es alle Zuschauer in Tornähe - aus deutlicher Abseitsstellung heraus entstand. Ein Stück weit hatte sich die Luhdorfer Abwehr wohl auch zu sehr auf den zu erwartenden Pfiff verlassen und kam schließlich einen Tick zu spät als die Aktion zum Abschluss führte. Die anschließende Begründung der Regelauslegung kam ihnen zusätzlich "spanisch" vor. Aber gut. Gibt eben keinen "Kölner Keller" und lässt sich nicht ändern. Es wäre ja auch noch genug Zeit gewesen. Aber mit diesem Ausgleich schwanden offenbar Kräfte, Zuversicht, Spielfluss und Ballruhe. Jetzt schlug auch durch, dass mit Kapitän Leo Clauer, Serhat Ataykaya, Marus Koch, Sammy Boel oder auch Jannis Jobmann eine Reihe von MTVler derzeit verletzungsbedingt nicht am Start sind, die in solchen Spielsituationen einen entscheidenden Unterschied machen können. Dazu wurden die verbliebenen Wechselmöglichkeiten der Coaches kurz darauf zusätzlich zunichte gemacht. Denn der zuvor sehr starke Abwehrrecke Cedric Schulenburg wurde so heftig "abgeräumt", dass er nach längerer Unterbrechung nicht weiterspielen konnte. Mit Luis Hessenmöller kam zumindest noch ein gelernter Innenverteidiger. Aber statt mehr Offensive musste nun erstmal in der Defensive umgestellt werden und damit konnten andere eigentlich geplante Personalmaßnahmen nicht mehr umgesetzt werden. Es kam eins zum anderen.
Wer angeschlagen oder nach Urlaub/Krankheit noch nicht in bester Verfassung war, musste erstmal weiter spielen. Und das machte sich allmählich bei Sascha Krause, Sven Netzlaff, Hendrik Arndt, Janning Dreusicke aber auch beim zur Halbzeit eingewechselten Marc-André Böhme zunehmend bemerkbar. Alle fünf hatten bis dato mit und gegen den Ball eine prima Spielführung verantwortet. Der Ball lief gut, meistens sicher und geduldig in die Offensive und es kam schon in der ersten Halbzeit zu einigen Abschlüssen. Einen platzierten Flachschuss vom emsigen Krause drehte der BFC-Keeper gerade noch um den Pfosten. Bei einer flachen Hereingabe war die gesamte BFC-Defensive bereits geschlagen... aber Henri Manewald verpasste das Anspiel um Zentimeter, um die Kugel ins leere Tor zu schieben. Arndt setzte aus der Distanz einen fiesen Flatterball ab, der ebenfalls nur mit Mühe pariert werden konnte. Und kurz vor der Pause stand der BFC-Keeper bei einem Abpraller von Joshua Weseloh dann nochmal reaktionsschnell aber etwas glücklich noch im Weg. Der BFC zeigte im Ansatz einige vielversprechende Gegenangriffe, spielte diese aber nicht zielführend zum Abschluss, sodass MTV-Torwart Robin Hoffmann nicht viel zu zeigen hatte. So ging es also mit dem 0:0 in die Pause. Die Stimmung zur Pause war aber gut und man war überzeugt, dass eine Führung gelingen würde. Zumal nun Böhme für Weseloh in den Angriff wechselte. Beide sind noch nicht bei 90 Minuten und bekamen daher "Arbeitsteilung" verordnet.
Das ging auf. Eine schöne Hereingabe von Luis Wedemeier wurde von der BFC-Abwehr verpasst und Böhme war zur Stelle. Gute Annahme, mit viel Ruhe gezielt und per Schlenzer in die Maschen. Nettes Tor. 1:0 (52.). Kaum jemand hätte jetzt noch damit gerechnet, dass sich die Höllenberger dies nehmen lassen könnten. Zumal die Defensive gut stand. Lennard Gevers und Jannik Pahl ließen über Außen auch nichts zu. Gevers schob im Gegenteil nach vorne oft gut an. Doch dann kam die oben erwähnte 66. Minute. Kurz darauf der Ausfall von Schulenburg ... und gegen Ende ging es völlig den "Bach runter". Beispielsweise mit einer weiteren üblen Verletzung von Wedemeier. Die spätere Diagnose "Schleudertrauma und Gehirnerschütterung" lässt erahnen, dass die Zweikampfführung hier nicht ganz "astrein" war - wenngleich sicher nicht die Absicht auf eine schwere Verletzung bestand. Und obwohl es sich erkennbar um eine Kopfverletzung handelte, sollte zunächst einfach weitergespielt werden. Für die Luhdorfer Verantwortlichen höchst unverständlich. Zumal sich nach ausdrücklich geforderter Unterbrechung dann klar herausstellte, dass "Wede" natürlich sofort aus dem Spiel genommen werden musste. Ach ja, und dann gab es auch noch den negativen sportlichen Höhepunkt des Tages ... nämlich den späten Treffer zum 1:2 (86.). Mit Ole Schmerbitz und Nachwuchskicker Ole Stein wurde noch kurz alles "nach vorn geworfen". Aber es reichte nicht mehr. Verflixt. Manchmal kann Fußball wirklich "eklig" sein ...