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Spaßfaktor gering - aber noch 2:2!

Der Spieltag begann mit einer Hiobsbotschaft. Luis Wedemeier fiel erkrankt aus. Damit musste der zuletzt überzeugende Deckungsverband aufgelöst werden. Neben den vier langfristige Ausfällen fehlte zudem noch Kapitän Leo Clauer. Mit Sascha Krause und Lennard Gevers konnten die Lücken zwar positionsgetreu geschlossen werden, was aber die Möglichkeiten für den weiteren Spielverlauf von der Bank im Vergleich zur Vorwoche einschränkte. Und kurz nach dem Anpfiff wurde unterstrichen, dass sich der Spaßfaktor der Partie gegen den Kreisligaabsteiger FC Jesteburg/B. auch sonst in Grenzen halten könnte. Denn gleich mit der ersten Aktion wurde Cedric Schulenburg im vollen Lauf an der Außenlinie derart abgeräumt, dass dieser mit Schwung in die Außenbande knallte. Der Schiedsrichter ließ es laufen und gab damit bewusst oder unbewusst ein ungutes Zeichen. "Gesunde Härte" ... ist ein blöder Ausdruck, der schon allein deshalb nicht zutraf, weil der MTV-Kicker eben nicht "gesund" blieb. Bis zur Halbzeit hielt er zwar durch, musste dann aber raus und ab zur ärztlichen Diagnose. Immerhin hatte Schulenburg bis dahin allerdings zumindest noch den Führungstreffer vorbereitet.

 

Denn tatsächlich fanden die Luhdorfer nach der hektischen Anfangsphase und ein paar Wacklern in der Hintermannschaft allmählich in einen guten Fluss mit Ball- und Spielkontrolle. Und auch zu guten Chancen. Insbesondere Henri Manewald und Marc-André Böhme zweimal scheiterten an Glanzparaden des Gästekeepers bzw. der Ball strich um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei. Es folgte allerdings der wohl schönste Spielzug der Partie, wo die Gastgeber ihre spielerischen Möglichkeiten mal andeuteten. Über mehrere Stationen lief der Ball schnell und präzise durchs Mittelfeld, wurde von Sven Netzlaff schließlich ideal in die "Endzone" gebracht. Von dort dann sehr schön nochmal quergelegt und am Ende durfte Manewald die Kugel ins leere Tor einschieben (30.). Verdiente Führung, die man in dieser Phase durchaus hätte ausbauen können. Doch stattdessen musste man zuschauen, wie der FCJ per Kopf zum überflüssigen 1:1-Ausgleich kam (45.). Zum Wiederanpfiff mussten die Höllenberger verletzungsbedingt nicht nur das Personal sondern damit auch die Formation ändern. Sammy Boel kam für die Offensive und Positionen wurden angepasst. Nicht schlimm, weil schon "tausendmal" so gespielt.

 

Schlimm war vielmehr, dass in der kurzen Umgewöhnungszeit nach dem Wechsel leider ein weiterer Konter der Gäste durchkam und man von da an mit 1:2 hinten lag (51.). Kurz darauf kam es noch dicker: Keeper Niklas Rudolph lief einem kurzen Rückspiel entgegen, war deutlich vor dem Gegner am Ball und spielte nach vorn. Doch der Gästeangreifer hielt "voll d´über". Der Treffer war unüberhörbar und richtete entsprechenden Schaden an, sodass hier ebenfalls nicht von "gesunder Härte" gesprochen werden kann. Denn auch Rudolph blieb nicht "gesund", sondern konnte ebenfalls nicht weiterspielen. Jetzt waren die MTVler inkl. Trainer und Betreuer wirklich bedient. Verständlich. Doch es half ja nichts. Es war noch genügend Zeit, um zumindest am Resultat noch zu drehen und die als überzogen empfundene Kommunikation der Spielleitung erstmal irgendwie "runterzuschlucken". Malte Engel nahm die Torwartposition ein und war gleich mittendrin im Geschehen. Seine Vorderleute Luis Hessenmöller und Serhat Ataykaya unterstützten ihn. Mit Marvin Neven wurde die Mittelstürmerposition neu ausgefüllt, der auch prompt die größte Chance zum Ausgleich hatte. Hendrik Arndt hatte den Ball im Strafraum sauber und überraschend mit dem Absatz an Boel übergeben, der sofort ins Zentrum spielte und Neven fand ... aber der Abschluss aus kurzer Distanz verfehlte das Ziel. Schade, denn die Aktion wäre ein Tor wert gewesen.

 

Auf der anderen Seite parierte Engel aus Nahdistanz glänzend und verhinderte die Vorentscheidung. Die Zeit wurde knapp und weitere Chancen blieben liegen. Aber in der 82. Minute war es soweit. Netzlaff servierte einen Halbfeldfreistoß vermeintlich zu flach an den Strafraum. Doch Boel sorgte für eine Irritation, weil er die Kugel durchließ. Dahinter drosch Krause den Ball sofort per Direktabnahme auf´s Tor und ... traf schön und gestochen scharf ins Netz. 2:2. Danach wurde die Partie nochmal vogelwild. Schon wegen des Spielstandes. Aber auch aufgrund weiterer notwendiger Wechsel. Ole Schmerbitz und Tobias Engel ersetzten frisch die abgekämpften Kollegen Arndt sowie Janning Dreusicke und der MTV suchte noch seine Chance auf einen Siegtreffer. Der "Lucky Punch" war möglich. Allerdings für beide Teams, denn ein mutiger Ausflug von Keeper Engel führte noch zu einem Lattentreffer der Gäste. Insofern ging das Remis trotz der Feld- und Spielvorteile der Luhdorfer prinzipiell durchaus in Ordnung. Und zumindest nehmen die Höllenberger den Punkt sowie das positive Gefühl des Ausgleichstreffers mit. Auch wenn der ganz große Spaßfaktor heute fehlte ... zehn Punkte aus vier Spielen sind keine schlechte Ausbeute.