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Mit dreckigem 1:0 in die Winterpause gerettet!

Für die Trainer ging der Spieltag mal wieder mit "Hiob" los: Marc-André Böhme meldete sich am Vormittag überraschend mit Fieber ab. Mal wieder waren Startaufstellung und Plan A dahin. Um trotzdem auf das gute Spiel in der Vorwoche beim 4:1 über Tostedt aufbauen zu können, übernahm Ole Schmerbitz die Position. Alles andere blieb unverändert. Angeschlagen auf der Bank, aber immerhin wenigstens als Joker wieder einsatzfähig, kehrte Sascha Krause in den Kader zurück. Dazu Cedric Schulenburg plus vier noch jüngere Kicker aus der letztjährigen U19 auf der Bank. Dieser Kader musste es schaffen, die wichtigen drei Punkte irgendwie einzutüten und die prima Serie der letzten acht Spiele in die Winterpause zu retten. Doch Eintracht Elbmarsch hatte nach der 0:3-Niederlage im "Hinspiel" vor 14 Tagen wie erwartet seine "Hausaufgaben" gemacht und war erkennbar auf eine Revanche aus. In der Defensive hatte man umgestellt und zudem den eigenen Torjäger tief ins Mittelfeld zurückgezogen. Flügelspiel fand kaum statt, dafür bestand oft Überzahl im zentralen Mittelfeld. Und da man es dort auch deutlich energischer anging als die Heimelf, fanden die Gäste von Beginn an besser ins Spiel. Oft endeten deren Angriffe erst am Strafraum, wo die Torannäherungen zum Glück meistens an der aufmerksamen MTV-Deckung zerschellten.

 

So blieb Dank des guten Spiels von Luis Hessenmöller, Serhat Ataykaya und Abwehrorganisator Luis Wedemeier die starke Anfangsinitiative der Eintracht mit einer Flut von Eckbällen unter dem Strich folgenlos. Auch Lennard Gevers und Henri Manewald hatten im entscheidenden Moment den eigenen Defensivbereich meistens im Griff. Aber ... im eigenen Ballbesitz erzielten auch die Luhdorfer keine Durchschlagskraft. Zumal man nur selten hohe Ballgewinne schaffte und sich die Gäste stets schnell wieder hinter dem Ball organisieren konnten. Im Verlauf der ersten Hälfte wurde es besser und phasenweise war das Kombinationsspiel initiiert von Janning Dreusicke und Hendrik Arndt dann auch gelungen. Von jedem MTV-Kicker könnte man also durchaus gute Szenen beschreiben ... aber mit der nächsten Szene wurden gute Phasen nicht selten "mit dem Hintern" wieder umgeworfen. So kam kein Spielfluss zustande. Zumal der Gegner eine enorme Laufarbeit leistete, um emsig die Lücken zu schließen und Zweikämpfe zu führen. Genau darin lag auch die Überzeugung der MTV-Coaches, nämlich, dass die Gäste dies (hoffentlich) niemals über 90 Minuten durchhalten würden.

 

Trotzdem bzw. gerade deswegen wurde es gegen Mitte des Spielzeit unbedingt Zeit für frische Kräfte, um die Elbkicker weiter und noch mehr zu fordern. Kurz vor der Pause kam Schulenburg für Gevers. Direkt danach folgte die größte Chance der Höllenberger als Sammy Boel von halbrechts nur um Haaresbreite verzog. Zuvor war auch Schmerbitz einmal sehr gut freigespielt worden, doch ihm versprang der Ball. Das war es aber auch schon. Zum Wiederanpfiff machte der fleißige Schmerbitz Platz für Krause. Und tatsächlich war es eben dieser Joker, der kurz darauf zählbar wirkte und zum 1:0 vollstreckte (50.). Einfach weil der erfahrene Routinier aufmerksam blieb und eben nicht abschaltete als Kapitän Clauer plötzlich frei vor dem Gästekeeper auftauchte. Ataykaya hatte unter Bedrängnis noch einen starken Pass zustande gebracht. Zum Glück entschied Schiri Kai Oder auf die Vorteilsregel, sodass Boel die Kugel per Kopf verlängern konnte und Clauer frei durch war. Doch der Gästekeeper lag schon direkt vor ihm und ob es wirklich gelungen wäre, direkt einzuschießen, bleibt ungewiss. Doch Clauer hatte den richtigen Riecher, es gar nicht erst zu versuchen, sondern legte ohne hochzuschauen quer, wo Krause lauerte und nun freistehend einschob. "Blindes Verständnis", darf man da wohl sagen. Mit der Betonung auf "Verständnis" und eben ganz und gar nicht "blind".

 

Sicher war dieses 1:0 die schönste Szene des Spiels. Zumal die weitere Partie eine harte Geduldsprobe für alle Spieler, Trainer, Betreuer und Luhdorfer Anhänger war. Denn trotz einiger Ansätze gelang es der Heimelf nicht, ein zweites Tor nachzulegen. Und so witterten die Gäste mit zunehmender Spielzeit noch ihre Chance. Zwar verstärkten die Luhdorfer die Defensive. Mit Tobias Engel kam nach einer Stunde ein zusätzlicher kopfballstarker Spieler für das Mittelfeld. Somit war man auf die erwartbare Schlussoffensive der Gäste mit hohen Bällen, Eckstößen und Flanken vorbereitet. Doch zu "zittern" gab es trotzdem noch eine Menge. Einmal parierte Robin Hoffmann ein Geschoß aus 8 Metern mit einem Blitzreflex. Einmal knallte ein Schlenzer der Gäste an den Außenpfosten. Und dann schien er kurz darauf trotzdem fällig... der Ausgleich. Eine Freistoßflanke rauschte durch den 5m-Raum an "Freund und Feind" vorbei und am hinteren Pfosten musste der völlig blank stehende Eintracht Stürmer den Fuß eigentlich nur noch richtig reinstellen ... aber er legte die Kugel aus wenigen Zentimetern am Tor vorbei. Fassungslosigkeit bei den Gästen und glückliches Durchatmen beim MTV. Wenn so ein Ding nicht rein geht, dann geht gar nichts mehr rein. Und so kam es auch. Mit Felix Köppe kam weitere Entlastung, dazu noch der große Regen und dann ... endlich ... auch der Abpfiff. Ein "dreckiger" 1:0-Sieg. Aber völlig egal. War in dieser Saison ja auch schon anders! Also: Drei Punkte. Winterpause. Hurra!